Technik ist beim THW in Varel nicht nur Männersache

Bericht der NWZ

Frauen informierten sich bei dem bundesweiten Pilotprojekt in Varel über Arbeit der freiwilligen Helfer. Die Teilnehmerinnen wurden mit Blaulicht empfangen. Und das durften sie alles ausprobieren:

VAREL - Eine ausgefallene Art der Mitgliedergewinnung hat sich das Technische Hilfswerk (THW) Varel einfallen lassen: Um mehr Frauen in die Truppe zu bekommen, fand nach einjähriger Vorbereitung am Freitagabend eine „Ladies-Night“ statt. Bei dem bundesweiten Pilotprojekt waren außerhalb des wöchentlichen Übungsabends alle 36 ehrenamtlichen Vareler THW-Mitglieder – darunter sieben Frauen – zur Dienstelle gekommen, um den „Neuen“ ihre Arbeit zu zeigen und sie als tatkräftige Unterstützerinnen zu gewinnen.

Nach dem Aufruf im „Gemeinnützigen“ hatten sich neun Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahre zu diesem Kennenlernabend angemeldet. Für sie gab es einen „Blaulichtempfang“. Die THWler hatten mit ihren Einsatzfahrzeugen einen Shuttle-Service vom Bahnhof zum Ortsverband eingerichtet.

An der Emil-Heeder-Straße angekommen, wurden die Frauen vom Ortsbeauftragten Lars Segger begrüßt. Er stellte ihnen vor, was das THW überhaupt ist. „Viele denken immer noch, dass wir die blaue Feuerwehr sind“, sagt Christian Schmidt, der die „Ladies-Night“ mitorganisierte.

Während die Feuerwehr sozusagen als Schnelleingreifgruppe als erste am jeweiligen Einsatzort ist, kann das THW bei besonderen Schadenslagen nachalarmiert werden. Dann fährt der Ortsbeauftragte raus, um sich ein Lagebild zu machen und schaut, ob und wie das THW helfen kann. Nur bei Großschadenslagen fordert die Einsatzleitstelle das THW direkt an. „Wir kommen später und bleiben meist länger am Einsatzort, wir sind die stillen Helfer im Hintergrund“, erklärte Truppführer Rico Janßen.

Unter fachlicher Anleitung galt es dann, einige Aufgaben zu erfüllen – wie Navigation nur mit der Karte, weil das Navi ausgefallen ist, ein Notstromaggregat in Betrieb zu nehmen oder einen vor Hochwasser schützenden Deich im Miniaturformat zu errichten, der im Wasserbecken auf seine Standhaftigkeit geprüft wurde.

Feines Fingerspitzengefühl war beim Umgang mit dem schweren hydraulischen Spreizer gefragt. Zunächst wurde mit ihm ein Tennisball transportiert, dann folgte ein Pappbecher. Das gelang den Teilnehmerinnen sehr gut, kein Becher wurde zerdrückt.

Natürlich zeigten diese Übungen nur einen kleinen Teil eines Alltagseinsatzes der THW-Helfer auf. Dennoch meinte Martina Gröschel aus Langendamm: „Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, hier mitzumachen.“ Sie nahm aus puren Interesse an der Veranstaltung teil, weil sie sehen wollte, was sich hinter dem THW verbirgt.

Auch Tanja Lademann aus Schweiburg bekundete Interesse, hat aber Bedenken. „Das krieg ich wahrscheinlich mit meinem Beruf nicht unter einen Hut.“ Studentin Ivesa Looschen sagte: „Ich habe wenig technische Vorkenntnis, aber es war interessant.“ Über das THW wollte sich Sabrina Voß aus Zetel informieren. „Für mich ist das Neuland, aber meine neun und 13 Jahre alten Söhne haben Interesse hieran und da muss ich doch mal gucken, was das ist.“

Nach einem rustikalen Grillen, bei dem die vielen Fragen der Frauen beantwortet wurden, ging es für sie mit dem Blaulichtwagen zurück zum Bahnhof.

Bericht: Gösta Berwing (NWZ) (https://www.nwzonline.de/friesland/blaulicht/varel-ladies-night-technik-ist-beim-thw-in-varel-nicht-nur-maennersache_a_50,2,1332406794.html)


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